Mittwoch, 3. Dezember 2008

Innen alles neu

Gestern war es endlich so weit: Die Toten Hosen spielten im Hallenstadion.
Und egal was viele sagen, ich finde das schon lange und noch immer eine unglaublich gute Band.

Die Hosen waren eine der ersten Bands, welche mich mit der Gitarrenmusik in Kontakt brachten. Zusammen mit der Band, ihrer Musik und den Texten bin auch ich älter geworden. An jedem Konzert haben sie mich neu elektrisiert und fasziniert, jedes Album fand ich zu Beginn scheisse, habe mich dann reingehört und musste anerkennend feststellen, dass es mir doch sehr gefällt. Zum Glück haben sie den Weg von einer "normalen" Punkband weggefunden hin zu....schwer zu sagen.

Und gerockt haben sie! Das Konzert war ein einzigartiger Mix aus Liedern vom neuen Album, sehr charakteristischen älteren Songs, welche sie teilweise seit Jahren nicht mehr in Konzertprogrammen hatten, den zu erwarteten "Hits" und den tollen Liedern von den letzten Alben. Über zweieinhalb Stunden spielten sie ein Stück am anderen. Natürlich hätte es zwei oder drei Lieder gegeben, welche sie nicht gespielt haben, die ich aber gern gehört hätte. Wo waren Bonnie&Clyde, Unsterblich oder Was zählt?
Aber klar, es hat nichts alles Platz. Das Medley aus Songs, welche wohl alle 20 Jahre alt waren, und die unplugged-Einlagen mit Klavier und Jello brachten dafür umso mehr Abwechslung und Stimmung.

Zwischen drin habe ich zwar manchmal gedacht, dass ich an einem Boygroup-Konzert sei. Nein, nicht weil Campino so sexy ist (ja, das ist er!). Sondern weil neben uns zwei etwas jüngere Damen das ganze Konzert durch kreischten und schrien, dass ich froh um meinen Gehörschutz war. An einem Rockkonzert schreien ist prima. Kreischen ist schon nicht mehr so gut. Bei JEDEM Lied unglaublich falsch mitschreien ist vielleicht gerade trendy. Bei gefühlsvollen Liedern und inhaltlich schwierigen Texten dreinschreien und blöd tun, stört nur alle rundherum. Ich glaube, ich werde alt. Ich gehe an ein Rockkonzert, um zuzuhören, weil die Band etwas zu sagen hat.

Auf jeden Fall habe ich mich nach dem Konzert mal wieder so richtig durchgeputzt gefühlt. Eben - innen alles neu! (nicht zu laut hören, die Qualität ist schlecht...)

Montag, 3. November 2008

öV top und flop

Top:
Vor einiger Zeit habe ich mein GA zu Hause vergessen. Bei der Billetkontrolle auf dem Schiff dachte ich schon, dass ich jetzt eine Busse zahlen muss. Doch ich wurde positiv überrascht: Die nette Dame zückte einen Block und Chugi, liess mich mit dem Kommentar: "Sie fahred na öppe uf dem Schiff, oder?" meinen Namen aufschreiben, notierte dazu, dass ich mein GA vergessen habe. "Bitte bringed Sie morn eifach s Billet mit und zeiged Sie's mim Kolleg. Dänn chömmer das vergässe." So einfach! Am nächsten Tag zeigte ich brav dem Kollegen mein GA, er sagte sogar noch "Merci villmal" und die Sache war erledigt.
Menschlich, verständnisvoll, unkompliziert. Mehr davon! Danke ZSG!

Flop:
Ausnahmsweise fuhr ich heute nach der Vorlesung nicht mit dem Schiff über den See sondern nach Zürich, um noch etwas zu shoppen. Klar hatte es nur noch T-Shirts in den Grössen 34, 36 und 44. Die "normalen" Grössen (wenn auch abschreckend mit M und L bezeichnet) waren wie so häufig ausverkauft. Aber das konnte ich im Vorherein nicht wissen. Ebenfalls in den vollen Pendlerzug stieg eine Gruppe älterer Leute ein. Die arme Sieche fanden natürlich keinen Sitzplatz, ich konnte 2 Wagen nach vorne gehen, wo noch Plätze frei waren. Dass in den hinteren Wagen jemand den älteren Damen und Herren den Platz überlassen hat, hoffe ich sehr...
Auf der Rückfahrt von Zürich war der Zug dann noch voller, der Ortsbus überfüllt. Und natürlich mussten auch noch zwei Frauen mit Kinderwagen in den Bus. Es wurde gestopft und gemoschtet, am Schluss fanden alle irgendwie Platz, ich war jedoch froh, dass ich nach einigen wenigen Stationen (in der Zwischenzeit war noch eine Frau mit Kinderwagen eingestiegen) wieder aus dem Bus flüchten konnte.

Das ist für die doch schon gestressten und ewig um Platz kämpfenden Pendler keine Freude. Da wird man auch mal unhöflich, obwohl man das gar nicht will und auch wenn man eigentlich gerne Kinder und ältere Leute hat. Deshalb meine Bitte an alle RentnerInnen und Eltern mit Kinderwagen: Ihr habt doch die Wahl, wie ihr euren Tag plant. Bitte versucht doch, nicht genau dann auch noch in den Zug oder Bus einzusteigen, wenn es alle Pendler auch müssen.

Donnerstag, 18. September 2008

Freewriting

Ich sitze hier im 5. Stock des T-Gebäudes auf dem Campus der Fachhochschule und geniesse den (trotz dem trüben Wetter) wunderschönen Ausblick auf den Zürichsee. In den letzten 4 Stunden habe ich einen Kurs des Moduls KGS (Kultur, Gesellschaft, Sprache) besucht. Unter anderem haben wir uns in "Freewriting" geübt. 7 Minuten schreiben, was einem in den Sinn kommt:

"Letzter Schultag der Woche, der strengste für mich. Alle neuen Eindrücke versammeln sich noch einmal, 8 Stunden lang in 3 verschiedenen Fächern. Morgen habe ich sozusagen frei. Ich gehe zwar arbeiten, kenne meinen Job aber schon seit 2 1/2 Jahren, etwas ungeheuerlich Neues wird also nicht geschehen. Und falls doch: Umso besser!
Ich freue mich aufs Wochenende. Hoffentlich kann ich etwas ausschlafen. Eigentlich hätte ich viel zu tun: Winterferien planen, Bergwärts vorbereiten, Ordner kaufen und die unzähligen Blätter abheften, die ich diese Woche bekommen habe, endlich meinen Fülli suchen, mal wieder mein Blog updaten (was ich hiermit wenigstens teilweise bereits gemacht habe!), an ein Konzert und eine Geburtstagsparty gehen, vielleicht nach Bern fahren für ein Rollenspiel-Event, mein Zimmer ausmisten, den Kleiderkasten auseinander schrauben, endlich alle Emails lesen und beantworten, Terminplanung für das restliche Jahr machen, eine Einkaufsliste schreiben aus den dreien, die ich begonnen habe."

Für mehr hats in den 7 Minuten nicht gereicht. Dafür hat es gerade draussen zu regnen begonnen. Und ich habe meine halbe Stunde Freizeit zwischen KGS und Botanik einigermassen sinnvoll genutzt. Ich will auch gar nicht darüber nachdenken, ob es noch weitere Punkte für meine Wochenende-To-Do-Liste gibt.

Freitag, 12. September 2008

Mitteilung des Tages

Ich studiere an der schönsten Hochschule der Schweiz! Ehrlich. Bilder folgen...

Freitag, 29. August 2008

Das wurde auch langsam Zeit!

Heute war ein Sch...tag. Ich weiss gar nicht warum, es gibt halt einfach so Tage, wo man nicht richtig in die Gänge kommt. Einen Grund hat es eigentlich nicht. Vielleicht habe ich noch etwas Ferien-Kater, weils so schön war und ich jetzt wieder zu Hause bin. Obwohls hier auch schön ist, Ferien sind einfach etwas anderes!

Da trotte ich also heute durch den Tag, fahre mit dem Zug in den nächst grösseren Ort, weil ich noch etwas einkaufen muss. Mehr gelangweilt als zielstrebig betrete ich aus lauter Gewohnheit den CD-Laden. Eine gute CD kann man schliesslich immer kaufen. Das ist wie Dessert, Dessert geht immer.

Und was steht da?! DIE NEUE PATENT OCHSNER CD! Endlich. Das wurde auch langsam Zeit, dass d Giele ein neues Album machen. Erstaunlich auch, wie auch ein Sch...tag plötzlich freudig aussehen kann. Danke Patent Ochsner, wir sehen uns am Konzert!

Freitag, 15. August 2008

Oh grosse Neuzeit

Kann man eigentlich nirgends mehr hin, wo das Internet nicht ist?

Ich bin gerade in den Bergen in einer abgeschiedenen Hütte. Ob mans glaubt oder nicht, die haben WLAN! Ist das wirklich nötig? Klar kann man Internet immer und überall brauchen, wo man ist. Heisst ja schliesslich auch World Wide Web. Aber trotzdem. Ich bin erstaunt.

Samstag, 26. Juli 2008

von Kunst verstehe ich nichts

Von Kunst verstehe ich nichts. Ich kenne zwar die Namen von berühmten Malern wie Klee, Monnet, Picasso und anderen. Jedoch habe ich keine Ahnung von ihren Werken, was sie wann und wie und warum gemalt haben. Ich war zwar schon im Kunsthaus in Zürich und in der Tate Modern in London (wunderbares Gebäude!), aber wessen Bilder da ausgestellt sind, erkenne ich nur, weil sie immer angeschrieben sind. Ich kann weder erkennen, wer ein Bild gemalt hat, noch was für ein Stil es ist.

Trotzdem kann ich sagen, was mir gefällt, und was nicht. Skulpturen und Plastiken gefallen mir meist besser als Bilder, moderne Kunst meist besser als alte und dunkle Gemälde. Und auch wenn ich nichts von allem verstehe, treffe ich doch immer wieder auf Kunst, welche mir sehr gefällt oder mich erstaunt.

In Venedig war ich in der Galleria Internazionale d'Arte Moderna. Dort findet eine temporäre Ausstellungen von Werken des Künstlers Abdurrahman Öztoprak statt. Ein Name, den ich kaum aussprechen kann. Trotzdem gefallen mir seine Bilder sehr. Vor seinen wenigen Bildern bin ich wohl länger gestanden, als im ganzen Rest des Museums zusammen. In der Bildergalerie auf der Internetseite des Museums findet man auf Seite 2 noch mehr Bilder des Künstlers, schaut sie euch an!


Ebenso zu moderner Kunst gehört wohl ein Fundstück auf Youtube. Als ich vor einiger Zeit wieder mal ein paar Folgen "Lost" geschaut habe, bin ich per Zufall auf etwas fantastisches gestossen. In der Folge, welche ich angeschaut habe, ging es um meinen Lieblingscharakter John Locke. Aus Interesse an der Person, welche hinter der Figur steht, habe ich Wikipedia nach dem Schauspieler Terry O'Quinn gefragt, welcher Locke spielt. Leider stand auf der Seite nicht so viel. Zu unterst jedoch habe ich auf einen Link geklickt: "Portrait Terry O’Quinns als John Locke (erarbeitet mit Adobe Photoshop)"

Der Link führte zu einem Film auf Youtube, welcher mich sofort begeistert hat! Unglaublich, aber wahr!



Auch wenn wohl nie ein solches Bild im Louvre hängen wird, ist das trotzdem grosse Kunst, oder?

Sonntag, 22. Juni 2008

Panda frühmorgens

:'D Ich habe Tränen gelacht!


Ich liebe Pandas!

Freitag, 20. Juni 2008

Wunder des Alltags

Wunder 1:
Der Eintrag vom Greenfield Festival via Natel hat tatsächlich funktioniert! Zwar ist das Bild quer statt hoch und der Titel falsch geschrieben (was selbstverständlich mein Fehler ist), aber was solls.


Wunder 2:
Ist eigentlich keines. Ich habe vorgestern von der Swisscom ein SMS bekommen mit der Info, dass ich diesen Monat schon für über 10 Franken Daten via Natel übertragen habe. Kommt halt davon, wenn man mobile Blogeinträge mit Bild schreibt. Natürlich hat mir die Swisscom gleich empfohlen, dass ich doch ein Daten-Abo zusätzlich zu meinem Natel basic Xtra liberty (hauptsache english!) abschliessen soll. 50 MB kosten pro Monat nur 10 Franken, das käme für mich billiger. Danke Swisscom, aber der mobile Blogeintrag war nur ein Versuch!



Wunder 3:
Passiert diese Woche im Bus. Vor ein paar Jahren hat die VZO begonnen, ihre neuen Busse mit einer digitalen Anzeigetafel (auch Display genannt) auszustatten. Zu Beginn wurden da Werbung und regionale Informationen angezeigt. Die Wettervorhersage war ja ganz interessant, ich wollte jedoch nicht auch noch am Feierabend im Bus während meinen 5 Minuten Fahrt mit Werbung belästigt werden.

Seid einiger Zeit testet die VZO nun ein neues Informationssystem, welches nur noch Auskunft über die Strecke und die Haltestelle der Route gibt. Angezeigt werden die Kursnummer, das Endziel und die nächsten Haltestellen. Zudem sagt nun eine Frauenstimme klar und deutlich die Namen der Stationen an, also kein unverständliches Gebrabbel mehr von den Chauffeuren.

Gefällt mir gut, muss ich sagen. Ich habe mich ein paar mal gefragt, wie die Dame weiss, wann sie genau die Station ansagen muss. Wenn der Bus vor einem Rotlicht ein paar Minuten stehen bleibt, kommen die Ansagen trotzdem nicht zu früh sondern erst dann, wenn sie wirklich sollen. Zudem wechselt die Anzeige der Haltestellen auch präzise. Wenn der Bus an einer Station vorbei ist, fällt diese raus und die nächste rückt nach oben, so dass immer die richtige Haltestelle als nächste angezeigt wird. Ich habe mir gedacht, dass das wohl der Chauffeur steuert.

Nun wird in meinem Heimatdorf eine Stasse saniert, der Bus muss einen kleinen Umweg fahren, den er sonst nicht macht. Kaum war der Bus von der Originalstrecke abgewichen, zeigte das Display folgenden Text an: "Das Fahrzeug hat die geplante Strecke verlassen. Aus diesem Grund können keine Fahrplaninformationen dargestellt werden."
Ich war doch etwas erstaunt, dass das System so schnell gemerkt hat, dass der Bus sozusagen eine falsche Strecke fährt. Steckt da etwa mehr dahinter? Ist in jedem Bus vielleicht ein GPS integriert, das überwacht, ob der Bus auch da hinfährt, wo er soll? Oder hat die VZO einen eigenen Satelliten im Weltall, der alle Busse überwacht? Wohl kaum, aber es steckt wohl doch etwas mehr dahinter, als ich mir gedacht habe! Wieder einmal ein Beweis, wie sehr unsere Wege überwacht werden und wir keine Ahnung davon haben...

Zum letzten mal...

Nun ist es also schon vorbei, das Abenteuer vom Leben mit der Natur. Sehr schade!

Letzten Mittwoch war ich zum letzten mal in Waltensburg, habe da alle meine Sachen abgeholt. Ein trauriger Moment. Genau am Mittwoch vor einer Woche war der einigermassen schöne Abschluss meines Praktikums. Ein letztes mal war ich wandern mit den Kühen - Alpaufzug! Vom Maiensäss aus gings durch den Wald bis auf die Alp, wo die Kühe den Sommer verbringen. Schon brav trotteten alle hinter oder vor uns her. Kaum auf der Alp angekommen, begannen sie sofort sich auf der sehr weitläufigen Wiese zu verteilen. Nach einer Minute waren sie in alle Himmelsrichtungen verteilt und mit allen anderen Kühen, welche den Sommer auf der Alp verbringen, vermischt.


Zugegeben, ich war traurig. Aber es war auch schön zu wissen, dass ich "meine" Kühe zum Abschluss meines Praktikums noch an den Ort begleiten durfte, wo sie den ganzen Sommer verbringen. Wenn sie dann im Herbst wieder hinunterkommen, kalbern sie schon bald! Dann muss ich sie nochmals besuchen, wenn dann die härzigen Kälblein da sind...

Tschüss Wallina, Java, Alaska, Chiavenna, Eufrata, Elba, Florenza, Granada, Genua, Genevra und Grecia. Tschüss ihr Mesen, Rinder und Kälber. Tschüss Büsis. Es war eine schöne Zeit mit euch!

Freitag, 13. Juni 2008

Greenfiel Festival


Oh grosse Neuzeit! Ich bin hier grad am Greenfield Festival und geniesse das Leben. Und fast unglaublich: ich kann mit meinem Natel direkt einen Blogeintrag schreiben. Der Eintrag ist sozusagen live. Mal schauen, wieviel das kostet...

Dienstag, 10. Juni 2008

Psychologie des Menschen

In jedem von uns steckt ein kleiner Rebell. Auch ich möchte ab und zu aufstehen und lauthals gegen etwas protestieren, das mich stört. So geschehen am letzten Freitag im Zug vom Chur nach Ziegelbrücke zur Stosszeit. Die Abteile waren gut gefüllt, in jedem sassen mindestens 3 Personen. Im Abteil neben mir sass ein Herr, welchen das nicht zu kümmern schien:


Dass es in der ersten Klasse gang und gäbe ist, seinen Mantel schön vis-à-vis aufzuhängen, dass sicher niemand da hinsitzt, war mir schon klar. Es hat auch immer genügend Sitzplätze in der ersten Klasse und die zahlen fast unverschämt viel für das Billet. Aber während der Stosszeit in der zweiten Klasse finde ich so etwas fast frech.

Es hat mich schon gereizt, zleid zu ihm ins Abteil zu sitzen. Gemacht habe ich es natürlich als gute Bünzlischweizerin nicht und habe ihn halt machen lassen. Ich hatte ja meinen Platz, war müde und wollte nicht aufstehen. Aber WENN ich später als er eingestiegen wäre und vielleicht noch mit zwei Freunden unterwegs gewesen wäre, DANN wäre ich extra zu ihm hingesessen. Jawoll! Protest muss manchmal sein. Auch wenn er nur ganz still ist.

Psychologie der Kuh

Kaum zu glauben aber wahr:
Schon hat der letzte Abschnitt meines Praktikums begonnen!

So hat es die letzte Woche ausgesehen: Trübes Wetter und Kuhärsche!
(ja, die Bilder sind unscharf, das kommt davon, wenn man keine richtige Kamera hat sondern nur eine Handykamera)

Am Dienstag haben wir die Rinder auf das obere Maiensäss verschoben
am Donnerstag waren dann die Kühe dran. Mittwoch war etwas ein trauriger Tag, ein Kalb hat sich auf der Weide das Bein gebrochen und musste eingeschläfert werden.

Die Rinder und Kälber wurden dann gestern gealpt und bleiben nun den ganzen Sommer über zusammen mit allen andern Rindern und Kälbern der Region auf der Alp. Die Kühe haben morgen ihren Alpaufzug, sie weiden dann den Sommer über auf der Alp Dado (für alle Kenner der Region: Das ist da, wo das grosse Restaurant im Skigebiet ist). Dort werden sie von einem Alpteam gemolken und gehütet. Die ganze Milch von den ungefähr 140 Kühen wird nach jedem Melkgang in einer Pipeline von der Alp direkt zur Sennerei geleitet und dort verarbeitet.

Die beiden Wanderungen aufs Maiensäss mit den Rindern und Kühen verliefen gut und ohne Probleme. Dabei habe ich wieder einiges über die Tiere gelernt. Die Rinder sind noch jünger und deshalb ungestümer und vorwitziger, während die Kühe den ganzen Aufzug ruhiger und gemütlicher angingen. Einige der Damen haben ja auch schon über 10 Jahre auf dem Buckel und kennen sowohl den Weg wie auch das Ziel und wollen auch nicht unbedingt den Berg hinaufstürmen. Das war mir ganz recht.

Man muss aber gut darauf achten, dass man die Tiere trotz Gemütlichkeit etwas vorantreibt. Sie dürfen nämlich nicht die Gelegenheit haben, sich umzusehen. Sonst werden sie abgelenkt, bemerkem plötzlich die frischen Gräser am Wegrand oder eine Abzweigung, folgen nicht mehr der Vorderkuh und bleiben stehen. Wie es für Herdentiere üblich ist, reagieren die anderen Kühe darauf. Bis man dann alle wieder in Bewegung gebracht hat, kann einige Zeit vergehen.....

Zu fest antreiben ist aber auch nicht gut, sonst fühlen sich die Tiere gestresst, stossen die vordere Kuh an, diese muss ausweichen und wird unruhig. Auf einer eher engen Bergstrasse ohne grosse Ausweichmöglichkeiten kann das dumm gehen. Zum Glück haben wir das Mittelmass aber gut gefunden, die Kühe trotteten brav den Berg hinauf.

Ich wanderte immer zuhinterst der Herde hinterher und habe Wallina, die älteste und gemächlichste der Kühe, vorwärts getrieben. Sie hat den ganzen Weg versucht, möglichst am Strassenrand auf der Grasnarbe zu gehen, da die asphaltierte Strasse für die Klauen unangenehm hart ist. Einmal fiel das Gelände neben der Strasse steil ab, da habe ich zu ihr gesagt: "Pass auf, dass du nicht runterfällst. Da ists steil!"
Und was macht Wallina? Genau! Sie bleibt stehen, schaut zuerst mich und dann den Abhang an, muht einmal und wechselt die Strassenseite. Da soll noch einer dumme Kuh sagen...

Dienstag, 27. Mai 2008

Andere Länder, andere Sitten...

Was gibt es heute zum Zmittag? 10 Sekunden Zeit, um zu raten...

...
...
düdelüdelü
....
....
(auch so kann man seinen Blog füllen)

Noch 5 Sekunden! Ein Tipp: Es kommt von diesem Tier (also nicht genau von diesem, aber von der gleichen Art)


Schon erraten? GENAU, es gibt Zunge!

Während man bei uns im Unterland fast nur noch möglichst anonymisiertes Fleisch in Form von Gehacktem oder Geschnetzeltem isst, wo man nicht mehr sehen kann, dass es mal ein Tier war, kommt halt im Bündnerland noch eine ganze Zunge auf den Tisch. Finde ich eigentlich richtig. Wenn ein Tier schon sterben muss, soll man gefälligst alles verwerten, was verwertbar ist. Ich habe Respekt vor Leuten, die mit Vorliebe Blut- und Leberwürste, Kutteln und anderes so Zeug (wie eben auch Zunge) essen. Ich könnte das nicht.

Wie schon erwähnt: Ich werde mich aus verschiedenen Gründen weigern, das zu essen.


Nochmals zum Vergleich:


Passt! En Guäte!

Donnerstag, 22. Mai 2008

Tipp des Tages

Wer für einen Alpinmarathon trainiert, der sollte eine Zeit auf dem Bauernhof verbringen und mit den Kühen um die Wette rennen.

Anfangs Mai habe ich mich schon gut gefühlt, als ich mit den Mesen mithalten konnte. Letzten Samstag haben wir nun die Kühe auf das Maiensäss gebracht. Das war noch ziemlich gemütlich. Zu Beginn auf jeden Fall. Einige der Damen hatten den Weg schon ein paar mal gemacht in den letzten Jahren und wussten darum schon von Beginn weg, wohin es geht. Auf dem Weg vom Stall zur Strasse sind sie auch schön brav in einer Reihe hinter Luzi hergerannt, Simona, Michael und ich hatten nicht viel zu tun.
Auf der Strasse war es dann wieder so, dass bei jeder Einfahrt jemand hinstehen musste, damit die Kühe nicht falsch abbiegen oder die Strasse verlassen. Prompt sind sie aber beim ersten Bauernhof ab und in alle Richtungen gerannt. Zum Glück konnten wir die zwei ältesten Kühe auf der Strasse halten, sie wanderten gemütlich 20 Meter weiter und begannen am Strassenrand zu fressen. Das haben die andern dann zum Glück schnell gemerkt, liessen sich zusammen- und wieder auf die Strasse treiben. Natürlich begannen sie dort auch zu fressen und schauten unschuldig drein, wie wenn sie nicht gewusst hätten, dass sie am falschen Ort durch sind...

Ein paar Meter weiter oben dann schon das nächste Hindernis: der grosse Parkplatz bei der Talstation der Sesselbahn. 11 Kühe können sich ganz schön verlieren auf so einem Platz. Das ging jedoch einigermassen gut, erst nach dem Parkplatz verstreuten sich die Kühe wieder auf der Wiese. An Durchatmen war also nicht zu denken...von da an ging es eigentlich gut, wir stiegen fast senkrecht den Berg hinauf und die Kühe konnten nicht gross nach links oder rechts ausweichen. Eine gemütliche Wanderung wars aber trotzdem nicht, denn wir wollten die Kühe möglichst zügig zum Maiensäss hochbringen, was auch durch stetes Antreiben gelang.


Gestern morgen dann waren noch die Rinder an der Reihe. Diese sind doch einiges jünger und deshalb auch ungestümer als die Kühe. Bis zur Talstation war der Weg der gleiche wie bei den Kühen. Unterschiedlich war jedoch das Tempo, bis zur Strasse hin RANNTEN die Viecher was das Zeug hält. Die sind wirklich, wirklich schnell. Ich musste schauen, dass sie nicht mit den Kühen am Wegrand in Kontakt kamen. Aber die Rinder rannten so schnell vorbei, die haben die fremden Kühe wohl gar nicht gesehen. Ich habe auf jeden Fall gedacht, ich sehe die erst am Sanktnimmerleinstag wieder. Zum Glück rannte Luzi vorne genau so schnell (eben, wie der Viktor Röthlin auf dem letzten Kilometer im Adrenalinrausch) und konnte die Tiere auf der Strasse dann bremsen. Von da weg ging es etwas gemütlicher ohne Probleme bis zum Parkplatz, ich konnte in der Steigung sogar wieder aufholen. Auf dem Parkplatz liessen wir die Rinder und uns etwas verschnaufen, die Tiere frassen schon wieder am Wegrand und waren zufrieden. Von da ging es auf einer kleinen Strasse durch ein Tobel, vorbei an Wiesen und Feldern und anderen Rindern. Diese musste ich wieder zurückhalten, damit sie unsere Rinder nicht ablenken. Ich stand also da, mit einem Stecken in der Hand, vor 7 fremden Rindern, welche mich alle neugierig anschauten. Luzi und Michael führen unsere Rinder aber sicher bis zur Weide.

Danach aber noch nicht genug, wir mussten nochmals am oberen Ende der Parzelle nach dem Zaun schauen, ob die Rehe nicht etwas beschädigt oder heruntergeworfen haben. Das heisst, nochmals aufsteigen. Danach wieder hinunter. Undundund. Jetzt sind aber alle Kühe, Mesen und Rinder versorgt, nur noch die Kälber sind im Stall. Und auch sie kommen noch vor der Alpung nach draussen, dann ist der Stall ganz leer...

Donnerstag, 8. Mai 2008

Endlich

Der Frühling ist da! Endlich. Das merkt man an verschiedenen Sachen:
  1. Die Grillen zirpen vor meinem Fenster, die Vögleli pfeifen und trällern, der Bärlauch spriesst vor der Küche, die Wiesen grünen und die Blümlein blühen.
  2. Am Morgen wirds früh hell, bei Melkbeginn merkt man schon, dass es Tag werden will und am Abend ists sogar nach dem Znacht noch sonnig und einigermassen warm.
  3. Die Skipiste, welche vom Skigebiet zur Talstation der Sesselbahn führt, schmilzt dahin. Die hat sich doch tatsächlich noch hartnäckig als weisses Band in den grünen Wiesen gehalten. Gestern waren aber nur noch vereinzelte Flecken zu sehen.
  4. Die Feldarbeit hat begonnen! Steine auf den Weiden einsammeln und Zäune aufstellen, damit die Kühe bald grasen können. Das Meiensäss haben wir gestern entgrümpelt und danach in der Sonne einen Zvieri gegessen im T-Shirt.
Und der fast der wichtigste Punkt: Vorgestern Abend war ich joggen! Kein Witz. Und zwar nicht alleine, sondern zusammen mit 9 Mehsen. Dabei habe ich wieder zwei wichtige Dinge gelernt: Erstens können Jungkühe ganz schnell rennen. Vor allem, wenn sie merken, dass es auf die Weide geht. Dumm ist nur, wenn man vom Stall oberhalb des Dorfes auf der Hauptstrasse (gut, es gibt da nur eine Strasse. Aber das ist dann ja wohl die Hauptstrasse, oder?) durch das ganze Dorf rennen muss, damit die Viecher nicht einfach in alle Himmelsrichtungen rennen. Und zweitens: Kühe können auch im rennen scheissen! Wo die das wohl gelernt haben?

Dienstag, 29. April 2008

Föteli

Hier ein paar Föteli!

Denkt dran, wenn ihr das nächste mal Kalbfleisch kauft! Jööööööh, so härzig! Shoot Knut und Flocke ist doch auch doof...




Der Stall und das Melkzimmer mit Melkmaschine. Ja, es gibt durchaus eine Logik in dem ganzen Schlauchgewirr. Gut, so schlimm siehts eigentlich gar nicht aus...




Kratzen und fressen ist toll!




Hmmmmm, Chüelisabber! Zunge kann man übrigens auch essen. Das gab es früher bei meinen Grosseltern ab und zu als Aufschnitt. War noch gut. Wenns das aber hier bald mal zum Mittagessen gibt, werde ich mich aus verschiedenen Gründen weigern, davon zu essen.



Und JA, es hat noch immer Schnee. Im Dorf zum Glück nicht mehr. Als der Schneeräumer vor etwa einer Woche die Strasse auf der Alp im Skigebiet räumte, musste er sich in einer Senke noch durch sage und schreibe 7 Meter Schnee fräsen! Seither ist schon einiges geschmolzen aber halt noch nicht alles, wie der Blick nach Obersaxen zeigt.


Mittwoch, 23. April 2008

So oder so

Schlecht: 1 Liter Diesel kaufen für 1 Franken 96 Rappen und dafür 1 Liter Milch verkaufen für 0 Franken 74 Rappen

Gut: Anmeldung für Fachhochschule abschicken

Dienstag, 22. April 2008

Verkehrte Welt, so ein Mist!

Wer weiss noch, wie das Wetter vor einem Jahr war? Genau, es war HEISS UND SONNIG!

MeteoSchweiz schreibt dazu: "Extreme Temperaturverhältnisse und aussergewöhnliche Trockenheit kennzeichneten den April 2007. Über die ganze Schweiz betrachtet wies der bisherige April 2007 deutlich die wärmsten Monatsmitteltemperaturen seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen im Jahre 1864 auf. Der Temperaturüberschuss betrug im Mittel ca. 5.5 Grad, in erhöhten Lagen sogar 6-7.5 Grad. An einigen Stationen traten zudem die höchsten im Monat April gemessen Tagesmaximatemperaturen auf. In weiten Teilen der Schweiz fielen weniger als 30%, im Tessin und Engadin weniger als 20% des üblichen Niederschlags und an vielen Orten war es während praktisch des ganzen Monats trocken. Die spärlichen Niederschläge fielen meist in Form von Schauern oder Gewitter, weshalb sich lokal recht grosse Unterschiede ergaben. Als Folge der ungewöhnlich warmen Witterung im April hat sich die Vegetation rasant entwickelt. Allgemein beträgt der Vorsprung gegenüber dem langjährigen Mittelwert zwei bis drei Wochen." (Quelle: MeteoSchweiz)

Wer weiss noch, wie das Wetter vor zwei Jahren war? Ich muss zugeben, ich weiss es auch nicht mehr. Eigentlich ists mir auch egal, weil heute hat es in Waltensburg wieder GESCHNEIT. Wirklich. Wir nehmens mit Humor, denn je mehr Feuchtigkeit vom Boden aufgenommen werden kann, desto besser wachsen die Wiesen.

Luzi hat heute etwas interessantes erzählt. Solchen späten Schnee nannte man früher im Volksmund: Mist der armen Bauern. Dies deshalb, weil die ärmeren Bauern früher nur ein paar Ziegen hatten (wenn überhaupt) und diese nicht sehr viel Mist produzierten, mit welchem man hätte die Felder düngen können. Wenn es nun im Frühling wenig Niederschläge gab, trockneten die Magerwiesen schnell aus und gaben wenig schlechtes bis gar kein Heu im Sommer. Wenn es aber spät scheit, können die Wiesen die Feuchtigkeit sehr gut aufnehmen und wachsen im Sommer gut - deshalb konnten bei solchem Wetter früher auch die armen Bauern, welche ihre Felder nicht mit Mist düngen konnten, auf eine gute Heuet hoffen.

Schon wieder etwas gelernt.

Montag, 21. April 2008

Esmereldat liebt... (3)

Wer in der heutigen Zeit das Internet etwas häufiger benutzt, kommt an Youtube wohl kaum mehr vorbei. Youtuben ist schon fast so ein offizielles Verb wie googeln, die Anzahl Filme auf Youtube vergrössert sich etwa so schnell wie unser Universum und die heutige Internetgeneration glaubt kaum noch an Dinge, die nicht auf Wikipedia nachzulesen oder auf Youtube anzuschauen sind.

Um stundenlang irgendwelche doofen Videos anzuschauen, die jeder Füdlibürger da raufladen kann, ist mir meine Zeit meistens doch zu schade. Trotzdem finden sich unter den abertausenden Filmen doch einige Perlen, die durchaus sehenswert sind.
Deshalb eine Auswahl an Videos, die mir gefallen. Mit der Zeit werden wohl noch mehr dazu kommen.

Nummer 1: Etwas zum schmunzeln, unbedingt mit Ton anhören!


Nummer 2: Ein absolut sehenswerter Videoclip. Das Lied ist schon wunderbar (und der FILM erst! zum 10 mal ansehen und noch immer nicht verstehen...) aber der Videoclip dazu hat mich schon fasziniert. Fantastisch!


Nummer 3 & 4: Talent soll man würdigen. Deshalb zwei Videos von diesem talentierten jungen Herrn, der mit seiner Gitarre unglaubliches anstellt. Wer die Originale der zwei Lieder kennt, wird hoffentlich genau so begeistert sein wie ich.
Das erste Video zeigt einen Satz aus dem Werk "Le quattro stagioni" von Antonio Vivaldi, übrigens eines meiner Lieblingswerke aus der klassischen Musik.




Im zweiten Video spielt er die Ouverture aus meinem Lieblingsalbum von Dream Theater.
Vielleicht nicht besser als John Petrucci. Aber trotzdem WOW!




Viel Spass beim youtuben...

Freitag, 11. April 2008

Jubiläum

Am 7. November 07 (so habe ich mir sagen lassen) hat es in der Surselva zu ersten mal geschneit. Und ich sitze im November jedes Jahr zu Hause vor dem Fernseher, sehe die Bilder des ersten Schnees der Saison und denke: hoffentlich schneit es bei uns im Flachland auch mal.

Nun ist es bereits der 11. April und der Winter sollte doch eigentlich langsam aber sicher zu Ende sein. Jeden Tag schaue ich am Morgen aus dem Fenster nach Obersaxen hinüber. Und was sehe ich da? Schnee! Vorgestern lag noch immer eine geschlossene Schneedecke über das ganze Gebiet.



So war es auch die letzten Monate hindurch, immer Schnee...das heisst: Diese Woche konnten wir das halbjährige Schneejubiläum feiern! Nun liegt also schon über 6 Monate dauernd Schnee, der Winter ist in Obersaxen also länger als alle drei andern Jahreszeiten zusammen.

Nun sitze ich im April in den Bergen und denke: zum Glück ist auf unserer Talseite der Schnee bereits geschmolzen und heute gehe ich heim ins Flachland, hoffentlich ists da etwas Frühling....


Für die armen Bauern ist ein halbes Jahr Schnee auch nicht so einfach.
1. Müssen die Kühe ewig lange im Stall stehen und durchgefüttert werden.
2. Kann es sein, dass das Heu knapp wird. Weil: eine Kuh frisst etwa 10 Kilo Heu pro Fütterung, das zwei mal am Tag. Bei 11 Kühen macht das 220kg Heu pro Tag. Und die 10 Stück Jungvieh und die 14 Kälber haben dann auch noch nichts gefressen. Die fressen auch noch einiges.
3. Ist das Gülleloch schon wieder voll. Wenn immer Schnee liegt, kann man die Gülle auch nicht auf die Felder bringen. Zum Glück ist in Waltensburg der Schnee nun weg, also schnellschnell möglichst viel Gülle verteilen, weil das Gras nun ziemlich schnell wächst, da der Boden durch den vielen Schnee sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen konnte. Und wenn das Gras höher als 5-10cm ist, kann nicht mehr gegüllt werden.


Bleibt zu hoffen, dass am Montag der Böögg uns einen guten Sommer bringt.

Donnerstag, 3. April 2008

Esmereldat liebt... (2)

Ich liebe Schnee! Und ich liebe die Berge!

Viel mehr würde ich sie lieben, wenn es heute Morgen nicht (schon wieder) 10cm Neuschnee gegeben hätte...schönes Wetter mag ich nämlich auch!
Und ich würde wirklich nicht klagen, wenns vor meinem Fenster nicht so aussehen würde:




Dabei sah es doch vor einigen Tagen noch so aus:



So muss es sein! Heute wollten wir nämlich ins Tal und dort Hecken zurecht schneiden. Das fällt aber auch ins Wasser oder besser gesagt in den Schnee. Zum Glück wars zu Beginn der Woche Prachtswetter, so konnten wir etwas Gülle auf die Felder bringen, sonst wäre nämlich der Güllekasten überlaufen und DAS wär dann noch viel gruusiger als das Wetter heute...

Dienstag, 1. April 2008

Regeln bei der Fütterung

Nach zwei Wochen intensiver Beobachtung der Kühe muss ich sagen: die fressen nicht einfach alles einfach so. Es gibt bestimmte Regeln bei der Fütterung, an welche sich jede Kuh zu halten hat. Dabei unterscheiden die Kühe zwischen Regeln, welche jedes mal gelten und solchen, die man mal beliebig anwenden kann, wenn einem der Sinn danach steht (so wie im wahren Leben halt auch):
  • Das Heu der Nachbarskuh schmeckt immer besser als das eigene (gilt immer)
  • Wenn die Kuh neben dir etwas bekommt, steck da auch deine Schnauze rein. Vertraue gar nicht darauf, dass du selbst gleich auch etwas bekommst. (gilt immer)
  • Wenn du etwas neues vor die Nase geworfen bekommst, immer zuerst die Nase da rein stecken. Egal ob du schon 3 Kilo gefressen hast oder ob noch ein riesiger Berg Heu von vorhin da liegt. Immer zuerst das Neue durchwühlen und prüfen, obs genehm ist. (gilt immer)
  • Sei nett zu deinen Nachbarkühen, schliesslich teilst du mit der einen Heu und mit der andern Tränke. Lecke sie mal ab oder helfe ihnen beim Kratzen. (gilt immer)
  • Sonderregelung für Kälber: Lecke alles ab, was in Reichweite deiner Zunge ist! Egal ob Haare, Hände, andere Kälber, Kleidung, Melkstuhl, Stangen, Rohre oder Heugabel.

  • Fresstechnik 1: Das Heu, das in maximaler Reichweite von deiner Schnauze liegt, ist viel interessanter als das, was direkt vor dir liegt. Strecke dich deshalb möglichst weit vor und benutze deine lange Zunge, um selbst an die entferntesten Halme zu kommen. Das Heu vor dir ist uninteressant.
  • Fresstechnik 2: Durchwühle den ganzen Haufen mit der Schnauze auf der Suche nach den besten Halmen. Wenn du die gefunden hast, sofort fressen. Dann den Haufen wieder durchsuchen und wieder die besten Gräser fressen. Das so lange, bis der ganze Haufen gefressen ist.
  • Fresstechnik 3: Schiebe alles Heu, das vor dir liegt, mit dem Kopf auf eine Seite. Warte dann darauf, dass neues Heu vor dich hingeworfen wird, dass du dann vielleicht frisst.
  • Fresstechnik 4: Kümmere dich nicht um das Getue um dich rum sondern fresse ruhig das Heu, das vor dir liegt.

Und nicht vergessen: Während der ganzen Fütterung frisst eine Durchschnittskuh fast 10 Kilo Heu, wenn genügend Zeit dazu ist. Zusammen mit einigen Littern Wasser produziert sie daraus über die nächsten 12 Stunden etwa 10 Liter Milch und viel Mist. Die leisten also einiges mehr als ich an einem Tag im Büro...

Samstag, 29. März 2008

Warum?

Wenn man in einem Stall arbeitet und vorher davon keine Ahnung hatte, stellt man sich doch bald einige Fragen.

Warum zum Beispiel hängt immer alles da, wo es sein muss? Warum ist immer eine Heugabel in Griffweite, obwohl der Stall riesig ist und eigentlich nur zwei Gabeln vorhanden sind?
Warum habe ich bereits meine zwei Lieblingskühe, obwohl doch eigentlich alle elf immer das gleiche machen, nämlich fressen und scheissen (ja, UND Milch geben natürlich.)? Und warum sagt man einer Person, die man nicht leiden kann: du dumme Kuh?

Was mich jedoch zu Beginn am meisten erstaunte war die Tatsache, dass ich vor dem ersten mal Heu futtern eine Atemschutzmaske von Luzi bekommen habe.
WARUM nur um Gottes Willen braucht man zum Kühe füttern eine Atemschutzmaske?!

Die Antwort ist denkbar einfach: der böse Feinstaub ist schuld! Der kommt nämlich nicht nur aus Autos, sondern in anderer Form auch aus dem getrockneten Gras. Wenn man nun also das Heu vom Heustock runterwirft und dann erst noch mit der Gabel vor die Mäuler der Kühe schiebt, wirbelt das doch sehr viel Staub auf, den man dann direkt einatmet.

Natürlich habe ich zuerst gedacht, das sei ja nicht halb so schlimm, ist ja alles natürlich und so. Als ich dann aber am Abend meine Nase geputzt habe, bin ich doch etwas erschrocken. Das sah schlimmer aus, als nach 4 Tagen Städtereise nach London, wo man die ganze Zeit Abgase einatmet. Deshalb bezahlt Vater Staat den Bauern Atemschutzmasken und ich ziehe brav bei jedem Füttern meine Maske an. Die Kühe störts ja nicht...

Dienstag, 25. März 2008

Wo ist das überhaupt?

Waltensburg ist ja wirklich keine Weltstadt. Damit ihr wisst, wo ich meine Zeit verbringe, hier zwei Bildli:

Bild 1: Lage in der Schweiz
Waltensburg liegt auf der Nordseite des Surselvas auf einer Sonnenterasse.

Größere Kartenansicht

Bild 2: Lage von Haus und Stall

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Freitag, 21. März 2008

Fazit nach einer Woche

Nun habe ich also meine erste Woche bereits überstanden und habe viele Dinge gelernt:
  • Melkmaschine einrichten
  • Anrüsten der Kühe (Vorbereitung zum melken)
  • Selber Joghurt machen
  • vieles mehr...
Ich hoffe, ich kann euch bald ein paar Bildli zeigen, wies so aussieht da.

Mein Fazit nach einer Woche: Lange Arbeitstage, ich mag die Kühe und sie dulden mich, sehr nette Familie, faul sein muss ich vergessen für die nächsten 3 Monate.

Bald mehr!

Donnerstag, 13. März 2008

Esmereldat liebt...

Um auch was über mich zu erzählen (soll ja nicht nur blabla sein hier, oder.) und um etwas zur Horizonterweiterung der Mitmenschen zu tun (kann ja nie schaden, oder.) gibts meine Linkliste zum Thema "Esmereldat liebt..."

Die Liste wird stetig erweitert (hab da auch schon ein paar Dinge im Hinterkopf, die da rein müssen) und hat keine Rangordnung. Also nicht sturmlaufen, wenn da euer Name nicht zuoberst steht ;-)

Als erster Eintrag steht da "Hobbits". Das beantwortet auch grad die Frage: Warum heisst der Blog "Esmereldats Puureblog"? Naja, Esmereldat ist halt mein Name. Wers nicht glaubt solls selber eingeben hier.


Guät Nacht!

Willkommen

Nun bin also auch ich vollends im elektronischen Zeitalter angekommen...
Willkommen in meinem Blog! (oder heisst das ZU meinem Blog? oder ins mini Blog ihms drinne?)

Egal. Viel Spass beim Lesen und Kommentare hinterlassen!